Ein Tag im Hospiz…
Zum Tag der Pflege nimmt uns Theresa Beske auf die Reise durch einen Arbeitstag im Hospiz.
Mein Frühdienst beginnt um 06:30 Uhr. Nach einer Übergabe vom Nachtdienst beginnt unser erster Rundgang. Wir haben acht Gästezimmer und ein Zugehörigenzimmer. Ebenso haben wir zwei Beistellbetten, die wir mit ins Zimmer unserer Gäste stellen können. Die Zugehörigen haben so die Chance, sich etwas auszuruhen oder die Nacht im Zimmer zu verbringen. Ein Tag im Hospiz ist sehr individuell auf die Bedürfnisse unserer Gäste angepasst. Je nach Wunsch und der individuellen Situation kann die Grundpflege während des ganzen Tages erfolgen. Einige Gäste nutzen gerne am Abend ein Verwöhnbad in unserem schönen Badezimmer. Gerne wenden wir hier mit ausgewählten ätherischen naturreinen Ölen die Aromapflege, an. Ob in einem Diffusor, um einen angenehmen Duft im Zimmer herzustellen, aber auch für Massagen und Einreibungen, die bei bestimmten Symptomen zur Linderung genutzt werden. Aber auch die Klangschale sowie Akupressur werden von unseren Gästen gern in Anspruch genommen und von uns, sowie einer Ehrenamtlichen angewandt. Einmal wöchentlich verzaubert uns unsere Musikpädagogin mit schöner Musik auf dem Klavier und hat ausreichend Noten in ihrem Equipment, um spezielle Musikwünsche spielen zu können.
Die Mahlzeiten werden in unserer Wohnküche oder im Gastzimmer eingenommen. Spezielle Wunschkost sowie ausgewählte Spezialitäten können von den Zugehörigen mitgebracht und im Gästekühlschrank gelagert werden. Unsere Hauswirtschafterin verwöhnt unsere Gäste mit einem leckeren Frühstück. Hierbei geht sie auf die individuellen Wünsche ein und überrascht uns so manches Mal mit einer besonderen Mahlzeit. Ein Team aus vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt und hilft gerne in der Küche. Vor der Pandemie haben wir oft zusammen in der Wohnküche mit unseren Gästen und den Zugehörigen gesessen und im Sommer das ein oder andere Mal den Grill angeschmissen. So entstand eine Atmosphäre, in der für kurze Zeit alle die Chance hatten, ihre Sorgen zu vergessen.
Wir arbeiten mit mehreren Palliativmediziner*innen zusammen. Jeden Mittwoch ist große Visite, in der sich die Ärzte nach einer ausführlichen Übergabe mit den Bedürfnissen unserer Gäste auseinandersetzen. Durch unseren Hospizstandard, der von den Ärzten bei Neuaufnahme angeordnet wird, können wir sofort eigenständig auf jegliche Symptomlast einwirken. Mein Frühdienst endet um 14:00 nach der Übergabe an den Spätdienst.
Ich arbeite gerne im Hospiz. Für mich gibt es keine wertvollere Aufgabe, die sehr intim ist, aber auch mit so vielen Emotionen einhergeht, wie einen Menschen und seine Zugehörigen auf seiner letzten Reise zu begleiten.